Gruppe: Kinder psychisch Kranker Eltern

Lausitzer Rundschau vom 20.01.2010

Gruppenarbeit für Kinder psychisch kranker Eltern in Cottbus

Cottbus "Kinder haben ein Recht auf Entfaltung", sagt Diplom-Psychologin Doris Klinke-Schulze. Doch gerade Kindern psychisch kranker Eltern käme dieses Gefühl oft abhanden. Unterstützung könnten sie in der Gruppenarbeit "Stark wie Bommi der Bär" finden.
Geplant seien insgesamt zehn Treffen, zwei in jedem Monat, erklärt die Mitarbeiterin der Erziehungs- und Familienberatung der Jugendhilfe Cottbus. Das Projekt starte am Montag, 22.Februar, 15 Uhr.
Der Bär symbolisiere Stärke und Rückhalt. Genau das solle Kindern psychisch kranker Eltern im Alter von acht bis zehn Jahren vermittelt werden. Oftmals fragten sich diese Mädchen und Jungen: Was ist mit meinen Eltern los? Antworten bleiben aber meist aus.
Doris Klinke-Schulze: "Die Kinder haben ein Bedürfnis, Hilfe zu holen." Gleichzeitig hätten sie aber Angst vor der Reaktion der Familie. Außerdem wollten viele Eltern ihre Kinder nicht belasten und scheuten deshalb ein Gespräch über die Erkrankung. "Aber Dinge, über die ich nicht sprechen kann“, so die Psychologin, „wirken bedrohlich." Es gehe darum, psychische Erkrankungen wie Borderline oder Schizophrenie zu enttabuisieren und zumindest im geschützten Raum darüber zu sprechen.
Das geschehe in der Gruppenarbeit "Stark wie Bommi der Bär". Außerdem erhielten die Kinder Hinweise, was zu tun sei, wenn es der Mutter oder dem Vater schlecht geht. Doris Klinke-Schulze: "Es muss immer einen Notfallplan geben. Das Kind muss wissen, welche Nummer es anrufen kann, wenn Hilfe nötig wird
Noch gebe es zwei freie Plätze in der lediglich fünf Kinder starken Gruppe. Die übrigen Mädchen und Jungen hätten durch ihre Eltern oder die Zusammenarbeit mit dem Carl-Thiem-Klinikum oder dem Jugendamt in die Beratungsstelle gefunden. "In jedem Fall führen wir vorher Gespräche mit den Eltern. Und nach den zehn Terminen ist die Gruppenarbeit abgeschlossen", sagt die Psychologin.
Von Ulrike Elsner

Kontakt:
Erziehungs- und Familienberatungsstelle
Dipl.-Psych. Doris Klinke-Schulze
Jugendhilfe Cottbus gGmbH
Thiemstr. 41,
03050 Cottbus,
fon: 0355/5296731,
web:www.jhcb.de

Weitere Informationen erhalten Sie über die REKIS Cottbus.

Die Arbeit der Selbsthilfekontaktstelle REKIS Cottbus wird durch die GKV und die Stadt Cottbus gefördert.

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